Vortrag in Leer Greta Schoon und Wilhelmine Siefkes stehen im Mittelpunkt
Die beiden Autorinnen haben die plattdeutsche Literatur in Ostfriesland geprägt. In einem Vortragsabend in Leer soll auch Überraschendes über das Leben der beiden thematisiert werden.
Leer - Die Autorinnen Greta Schoon und Wilhelmine Siefkes stehen am Donnerstag, 26. September, im Mittelpunkt eines Vortragsabends auf Platt- und Hochdeutsch mit dem Oldenburger Journalisten und Autoren Andreas Wojak. Der Heimatverein und die Stadt Leer laden dazu ab 18.30 Uhr ins Klottje-Huus ein.
Die Schriftstellerin Wilhelmine Siefkes (1890-1984) und die Dichterin Greta Schoon (1909-1991) haben die niederdeutsche Literaturlandschaft in Ostfriesland entscheidend geprägt, heißt es in einer Mitteilung. Der Oldenburger Journalist und Autor Andreas Wojak wird die beiden großen Literatinnen vorstellen.
Zahlreiche Straße und Schulen nach den Frauen benannt
Siefkes erlangte große Bekanntheit durch ihren sozialkritischen Roman „Keerlke“, und Schoon erhielt für ihre außergewöhnliche plattdeutsche Lyrik als erste deutsche Mundartdichterin den „Roswitha-Preis“ – eine hochkarätige Literaturauszeichnung, die ausschließlich an Frauen vergeben wird, erläutert Wojak. Nach den beiden Frauen, die miteinander befreundet waren und eine Zeit lang zusammen wohnten, sind in Ostfriesland Straßen und Schulen benannt, Wilhelmine Siefkes wird zudem in ihrer Heimatstadt Leer im Rahmen des niedersächsischen Projekts „Frauen-Orte“ geehrt.
Wojak, der aus Spetzerfehn (Landkreis Aurich) stammt und plattdeutsch aufgewachsen ist, war mit Greta Schoon verwandt, während Wilhelmine Siefkes zum Freundeskreis seiner Großeltern zählte. Er liest aus ihren Werken und erzählt aus ihrem Leben, ergänzt um Fotos und Filmausschnitte. Dabei wird auch bisher Unbekanntes thematisiert.
Texte der Autorinnen weiterhin aktuell
Die größte Überraschung sei bei seinen Recherchen gewesen, wie aktuell die beide Ostfriesinnen sind, so Wojak: „Greta Schoon mit ihrer tiefsinnigen Lyrik, die die bedrohliche ökologische Entwicklung schon vor Jahrzehnten in ihren Gedichten thematisiert hat – und Wilhelmine Siefkes, die mit ihren 1979 veröffentlichten ,Erinnerungen’ eine bedeutende und fesselnde Zeitstudie zum Nationalsozialismus und seinen zerstörerischen Kräften hinterlassen hat.“
Die Vortragssprache ist Hochdeutsch, während die Lesung überwiegend plattdeutsche Texte enthält. Verbindliche Reservierung unter: info@heimatmuseum-leer.de oder Tel. 0491/2019. Der Eintritt kostet fünf Euro.
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