Neue Masche der Täter Schockanrufe durch KI-Technik verfeinert

| 22.08.2024 12:24 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Die Polizei gibt Hinweise, wie man sich vor Betrugsanrufen schützen kann. Foto: lassedesignen/Fotolia.com
Die Polizei gibt Hinweise, wie man sich vor Betrugsanrufen schützen kann. Foto: lassedesignen/Fotolia.com
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Im Bereich der Polizeiinspektion Leer/Emden hat es eine Häufung von Schockanrufen gegeben. Diese haben laut den Beamten eine neue Qualität.

Leer - Die Polizeiinspektion Leer/Emden weist auf eine neue Qualität bei Schockanrufen hin. Laut den Beamten verwenden die Täter mittlerweile auch künstliche Intelligenz (KI), um die Opfer in Unruhe und Angst zu versetzen.

Im Bereich der Polizeiinspektion Leer/Emden und der Nachbardienststellen hat es am Mittwoch, 21. August 2024, ein auffällig hohes Aufkommen von Schockanrufen gegeben. Auffallend war, dass die Betrugsanrufe diesmal beinahe alle Altersklassen betrafen und sich nicht, wie sonst üblich, auf die ältere Generation beschränkten, teilt die Polizei mit. Die Beamten der Leeraner Wache sowie die Kollegen der umliegenden Polizeistationen nahmen zahlreiche Meldungen zu diesen Betrugsanrufen entgegen. Zum Hintergrund: Der Schockanruf ist bei den Betrugsanrufen die Masche, bei welcher sich der Täter als nahestehende Person ausgibt und behauptet, einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht zu haben. Damit der Schreck auch gleich richtig fest bei den Angerufenen sitzt, wird ergänzend behauptet, dass deswegen eine Haftstrafe anzutreten sei, welche nur durch eine hohe Kautionszahlung zu verhindern wäre.

Täter nutzen Nachrichten aus sozialen Netzwerken

Ein Beispiel für einen solchen Anruf konnte ein Ehepaar aus Moormerland geben. Hier meldete sich zuerst ein angeblicher Polizeibeamter und behauptete, dass die Tochter einen Unglücksfall verursacht habe. Eine weibliche Stimme bestätigte den Vorgang. Die Eheleute konnten jedoch schnell herausfinden, dass ihre Tochter unversehrt zu Hause war. Auffällig war, dass die Stimme der Anruferin der der Tochter sehr ähnlich klang. Dies könnte daran liegen, dass die Betrüger mittlerweile künstliche Intelligenz nutzen, um Stimmen täuschend echt nachzustellen. Aber woher kommen die Stimmen? Die Täter greifen dabei auf öffentlich zugängliche Daten aus sozialen Netzwerken zurück, um die Stimmen der Verwandten nachzuahmen. Denn trotz aller Warnungen werden laut Polizei täglich millionenfach Videobotschaften, Sprachvideos, Hinweise auf Aufenthaltsorte, Grüße an die Familie mit Namen oder Markierungen auf Fotos öffentlich zugänglich gepostet, verbreitet und geteilt. Diese Datenmengen nutzen die Täter und verarbeiten sie mit Hilfe von KI.

Die Polizei gibt folgende Hinweise, um sich vor solchen Betrugsanrufen zu schützen:

  • Bleiben Sie misstrauisch und beenden Sie das Gespräch bei Zweifeln an der Echtheit des Anrufs
  • Rufen Sie die vermeintlich anrufende Person unter der Ihnen bekannten Nummer zurück
  • Stellen Sie persönliche Fragen, deren Antwort nur die echte Person kennen kann
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Unbekannte und geben Sie keine persönlichen Daten oder die Adresse heraus
  • Erstatten Sie Anzeige, wenn Sie Opfer von Betrügern geworden sind
  • Gehen Sie sparsam mit persönlichen Informationen in sozialen Netzwerken um

Weitere Informationen zum Thema Schock- und Betrugsanrufe finden Interessierte unter www.polizei-beratung.de.

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