Country-Rocker verraten Details The BossHoss bringen den Wilden Westen nach Wiesmoor

Deike Terhorst
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Von Deike Terhorst
| 20.03.2024 11:05 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Die Hauptstadt-Cowboys geben auf der Bühne stets Vollgas. Foto: Chris Heidrich
Die Hauptstadt-Cowboys geben auf der Bühne stets Vollgas. Foto: Chris Heidrich
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Diesen Sommer werden The BossHoss die Freilichtbühne in Wiesmoor rocken. Welche Beziehung die Sänger zu Ostfriesland pflegen, hat Volontärin Deike Terhorst erfahren.

Wiesmoor - Seit zwei Dekaden sitzen The BossHoss aus Berlin fest im Sattel des Erfolgs. Auf einer ausgedehnten Open-Air-Tour wollen die berühmtesten Cowboys Deutschlands ihren runden Geburtstag gemeinsam mit ihren Fans feiern. Dafür machen sie in mehr als 25 Städten Halt, unter anderem in Wiesmoor.

Wenn die sieben Musiker, allen voran die Frontmänner Alec „Boss Burns“ Völkel und Sascha „Hoss Power“ Vollmer, auf der Wiesmoorer Freilichtbühne stehen, kommen nicht nur eingefleischte Country-, sondern auch Rock-Fans auf ihre Kosten. „Es gibt wenige Bands, die auf 20 Jahre zurückblicken können. Wir waren nie weg vom Fenster. Wir haben im Schnitt jedes zweite Jahr ein Album rausgebracht und Tausende von Konzerten gespielt“, erzählt Vollmer im Gespräch mit dieser Zeitung.

Songs, Stiefel und Stetson

Die gelernten Werbegrafiker gründeten The BossHoss im Jahr 2004. Bei der visuellen Vermarktung der Band haben sie weiterhin ihre Finger im Spiel. „Die letzten Reinzeichnungen übernehmen aber andere“, erklärt „Hoss Power“. Er persönlich konzentriere sich lieber auf die musikalischen Arrangements. Songwriting, Tonmischung und Aufnahme – „alles, was man hören kann, kommt von mir“. Während des Interviews kann der 52-Jährige eines schon verraten: „Innerhalb der nächsten zwölf Monate wird es neue Musik geben.“

Die Frontmänner von The BossHoss sind Alec Völkel (links) und Sascha Vollmer. Foto: Pascal Bünning
Die Frontmänner von The BossHoss sind Alec Völkel (links) und Sascha Vollmer. Foto: Pascal Bünning

Bereits im Alter von 20 Jahren gründete er seine erste Band, mit der er durch Europa und die USA tourte. Schon in dieser Zeit trug er einen weißen Stetson, das spätere Markenzeichen von The BossHoss. Gemeinsam mit „Boss Burns“ ist er regelmäßig im TV zu sehen, so etwa als Jury-Mitglied von „The Voice of Germany“ sowie in den Sendungen „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ und „The Masked Singer“.

Wo die Prärie auf Norddeutschland trifft

Doch was wären Cowboys ohne ihre Herde? Die steht bei The BossHoss in Ostfriesland. Und zwar im Landkreis Leer, genauer gesagt in Meinersfehn. „Boss Burns“ Alec Völkel betreibt hier mit seiner Schwägerin Julia Müller eine kleine Rinderzucht.

Die Kälber dafür stammen von einem guten Freund der Band. Ludwig „Lucki“ Maurer ist Star-Koch und seit mehr als 15 Jahren bekannt für seine bayrische Wagyu-Zucht. Die Männer kennen sich aus der Kochshow „Grill den Henssler“. Als Müller die Idee hatte, die japanische Rasse bei sich auf dem Hof zu züchten, stellte Völkel den Kontakt her. So fanden drei Rinder im Dezember 2021 den Weg nach Ostfriesland.

Crowdsurfing gehört zu einem guten Auftritt von The BossHoss dazu. Foto: Chris Heidrich
Crowdsurfing gehört zu einem guten Auftritt von The BossHoss dazu. Foto: Chris Heidrich

Mittlerweile hat die Herde sich vergrößert. „Ganz sicher bin ich mir nicht, aber es müssten mittlerweile sechs Tiere sein“, erzählt Sascha Vollmer. Alec schaue – allein aus familiären Gründen – öfter auf dem Hof in Meinersfehn vorbei. „Seine Frau besucht ihre Schwester, er seine Rinder“, sagt er lachend.

Abstecher in die Blumenstadt

The BossHoss haben schon auf Festivalbühnen wie dem Wacken oder Rock am Ring abgeliefert. Jetzt reiten sie nach Wiesmoor. Was bedeutet es für eine Band, die auf großen Bühnen zu Hause ist, in einer eher ländlichen Region zu spielen? Das spiele eigentlich keine Rolle, meint Vollmer: „Wir haben schon an jeder Steckdose in der Bundesrepublik und über Landesgrenzen hinaus gespielt, wir sind da absolut unvoreingenommen.“

Die Fangemeinde der deutschen Country-Rocker ist gigantisch. Foto: Chris Heidrich
Die Fangemeinde der deutschen Country-Rocker ist gigantisch. Foto: Chris Heidrich

Er selbst komme auch aus einer kleinen Stadt – Heidenheim an der Brenz in Baden-Württemberg – und wisse genau, wie dankbar die Menschen vor Ort sind, wenn größere Acts in ihrer Umgebung auftreten. „Die Hauptsache ist, dass die Leute gut drauf sind. Und das sind die Ostfriesen erfahrungsgemäß.“

Fans sind voller Vorfreude

Bereits im vergangenen Jahr kündigte die Band die bevorstehende Tour auf Facebook an. Kurz vor Weihnachten war dann klar: Es wird einen ostfriesischen Zusatztermin am 25. August 2024 geben. Die Reaktionen der Fans konnten sich sehen lassen: „Wir freuen uns auf Wiesmoor“, schreibt ein Nutzer. Für eine andere Country-Rockerin ist der Auftritt ein wahres Bonbon im Terminkalender: „Geil, an meinem Geburtstag in Wiesmoor, 10 km von meinem Wohnort.“

Die Fangemeinde kann sich auf einen bunten Mix aus zehn Studioalben freuen. „Wir spielen sozusagen eine Best-of-Tour“, erklärt „Hoss Power“. „Wir wollen aber auch ein paar Alternativen auf die Setlist schreiben.“ Was für ihn eine gute Live-Performance ausmacht? „Es ist wichtig, die Brücke zum Publikum zu bauen und die Gräben zu überwinden, die uns trennen.“ Der Funke müsse überspringen. Das klappe eigentlich immer, „ganz sicher auch in diesem Sommer“.

Hier gibt’s Tickets

Sie wollen beim Country-Spektakel unter freiem Himmel dabei sein? Tickets für das Konzert von The BossHoss am 25. August 2024 auf der Freilichtbühne in Wiesmoor sind für 67 bis 75 Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie beim Dienstleister Eventim erhältlich.

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