Künftig in Uruguay Borkumer Seenotrettungskreuzer wird versetzt

| 01.09.2023 10:29 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Der ehemalige Seenotrettungskreuzer „Alfried Krupp“ der DGzRS wird künftig von der uruguayischen Marine im Such- und Rettungsdienst eingesetzt. Foto: Flying Focus, Herman IJsseling
Der ehemalige Seenotrettungskreuzer „Alfried Krupp“ der DGzRS wird künftig von der uruguayischen Marine im Such- und Rettungsdienst eingesetzt. Foto: Flying Focus, Herman IJsseling
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Die „Alfried Krupp“ war von 1988 bis 2020 auf Borkum stationiert. Nun findet sie ihren Weg nach Südamerika. Das ist aber gar nicht so einfach.

Borkum/Uruguay - Einst war der Seenotrettungskreuzer „Alfried Krupp“ auf Borkum stationiert. Nun beginnt sein zweites Leben in Südamerika, wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilt. Die uruguayische Marine setzt die „Alfried Krupp“ künftig im maritimen Such- und Rettungsdienst des Landes ein. Sie ist damit der dritte ehemalige Seenotrettungskreuzer der DGzRS, der in Uruguay zum Einsatz kommt. Die „Hermann Helms“ und „Hannes Glogner“ wurden bereits 2018 dahin überführt. Die 27,5 Meter lange „Alfried Krupp“ mit Tochterboot „Glückauf“ war von 1988 bis 2020 auf Borkum stationiert. Auf der westlichsten DGzRS-Station löste der 28-Meter-Neubau „Hamburg“ mit Tochterboot „Sankt Pauli“ den Seenotrettungskreuzer 2020 nach mehr als 30 Jahren im harten Einsatz auf der Nordsee ab. In Rostock ist die „Alfried Krupp“ samt Tochterboot in den vergangenen Wochen auf ihre Reise über den Atlantik vorbereitet worden.

Die Coronavirus-Pandemie und extrem steigende Frachtkosten verzögerten zunächst die Überführung – und machten den Transport als Deckslast eines Frachtschiffes schließlich unmöglich, schreibt die DGzRS. So wurden damals die „Hermann Helms“ und „Hannes Glogner“ nach Uruguay gebracht. Eine DGzRS-Crew, die sich freiwillig gemeldet hat, wird den Seenotrettungskreuzer nun auf eigenem Kiel überführen. Die „Alfried Krupp“ soll am 1. September aus Rostock auslaufen, heißt es. Nach Verlassen des deutschen Such- und Rettungsgebietes liegen rund 6.500 Seemeilen (etwa 12.000 Kilometer) vor ihr. Die Ankunft im uruguayischen La Paloma ist für Mitte Oktober vorgesehen, nach Zwischenstopps in Frankreich, Spanien, auf den Kanarischen und Kapverdischen Inseln sowie in Brasilien.

Kontakte der DGzRS nach Uruguay gibt es bereits seit den 1980er Jahren, so die DGzRS. 1985 hatte die DGzRS ihren außer Dienst gestellten Seenotrettungskreuzer „Ruhr-Stahl“ (Station Amrum) nach Uruguay abgegeben, allerdings nicht an die Marine, sondern an ihre uruguayische Schwestergesellschaft Asociación Honoraria de Salvamentos Marítimos y Fluviales (ADES). In den Folgejahren hat die ADES immer wieder außer Dienst gestellte Seenotrettungsboote der DGzRS übernommen, zuletzt 2018 zwei 8,5-Meter-Boote. Sie sind dort ebenfalls nach wie vor im Einsatz.

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