Lottogewinn noch nicht abgeholt Wenn ich 100.000 Euro hätte...
Im Landkreis Leer warten 100.000 Euro noch auf die Abholung durch den Lottogewinner. Wir haben Ostfriesen gefragt, was sie mit dem Geld anfangen würden.
Leer - 100.000 Euro, das ist ganz schön viel Geld. Der Gewinner oder die Gewinnerin aus dem Landkreis Leer, über den diese Zeitung vor ein paar Tagen berichtete, hat sich noch nicht bei der Lottostelle gemeldet. „Bisher hat der oder die Gewinner*in den Gewinn noch nicht angefordert. Man hat dafür allerdings auch drei Jahre Zeit“, teilt Hannah Strobel, Sprecherin von Toto-Lotto Niedersachsen auf Anfrage mit.
Über eine so hohe Geldsumme würden sich natürlich viele freuen. Wir haben bei Mitgliedern verschiedenster ehrenamtlicher Vereine nachgefragt, was sie ihrem Verein mit 100.000 Euro Gutes tun würden.
Kinderschutzbund
Richard Heeren, Vorsitzender des Kinderschutzbundes Leer, ist sich sicher, das Geld würde der Verein in die Grundsanierung eines Spielplatzes investieren. Der befinde sich in einem sehr schlechten Zustand und müsste zudem vergrößert werden. „Wir sanieren seit 2018 unsere Gebäude“, erzählt Heeren, für den Spielplatz war noch kein Geld da. Man habe aber bereits beim Landkreis Leer einen Antrag gestellt, um Fördergelder zu bekommen. 100.000 Euro würden diesen Prozess natürlich wesentlich erleichtern und einen großen Teil des Spielplatzes finanzieren, sodass den Kindern ein besserer Ort zum Toben geboten werden könnte. Vorerst bleibt der Spielplatz am Gebäude des Kinderschutzbundes Leer jedoch unsaniert.
Tierheim Borkum
Das Tierheim auf Borkum hat dagegen größere Pläne für die sich das Geld bestens eignen würde. Zurzeit wird für einen Neubau gespart, erzählt eine Tierheim-Mitarbeiterin auf Anfrage. Das alte Tierheim ist in die Jahre gekommen. Das jetzige Gebäude stammt noch aus den 1960er Jahren und entspricht den heutigen Bestimmungen nicht mehr. Man braucht neue Quarantänestationen für erkrankte Tiere, zudem hat das Tierheim keine reguläre Heizung und auch Warmwasser stellt ein Problem dar. Der Bauantrag für das neue Gebäude ist zwar schon genehmigt worden, allerdings werden ungefähr eine Million Euro gebraucht, von denen man in etwa die Hälfte bereits zusammen gespart hat. Ein Lottogewinn würde das Tierheim sicher einen Schritt weiterbringen.
Schipper Klottje
Das Schipper Klottje Leer hätte laut Eilert Stöter weit mehr als einen alleinigen Verwendungszweck für den Lottogewinn. Das Geld könnte in mehrere Schiffe investiert werden, die vom Verein gepflegt werden. Der Frachtsegler „Friedrich“ müsste zum Beispiel auf den neusten technischen Stand gebracht werden und die beiden Schlepper „Trude“ und „Keerlke“ auf Vordermann gebracht werden. Generelle Unterhaltungsarbeiten könnten finanziert werden, in alte Holzschiffe investiere der Verein jährlich viel Geld, so Stöter. Was übrig bleiben würde, könnte dem Püntenverein zugute kommen, der sich um den Erhalt der handgezogenen Fähre kümmert. Auch die Stege an der Hafenanlage könnten eine Aufbesserung vertragen.
Jugendfeuerwehr
„100.000 Euro, damit könnten wir das Jugendfeuerwehr-Zeltlager abdecken", erklärt Timo Smit, der Kreisjugendfeuerwehrwart aus Leer. Das werde von Jahr zu Jahr teurer und für Eltern mit mehreren Kindern deshalb immer schwieriger zu bezahlen. Das nächste Zeltlager findet am Idasee statt und ist für den Zusammenhalt der Jugendfeuerwehr sehr wichtig. „Da freuen sich die Jugendlichen das ganze Jahr drauf“, so Smit, derartige Veranstaltungen kostenlos anbieten zu können, wäre dem Verein daher eine große Hilfe.
Für die jüngeren Mitglieder der Kinderfeuerwehr konnte bis jetzt noch kein Zeltlager organisiert werden, das restliche Geld könnte diese Premiere aber sicher ermöglichen.
Tafel
Wie diese Zeitung schon berichtete, muss die Leeraner Tafel zum Ende des Jahres ihr jetziges Gebäude verlassen. Das Geld würde Andreas Poppen, Leiter der Leeraner Tafel, deshalb für die Finanzierung des neuen Standortes verwenden. Wohin die Tafel umzieht, verrät er allerdings noch nicht.
