Hunderte Fans warteten Erst Fjord und jetzt Ostfriesland – Otto Waalkes gibt Autogramme in Emden

Mona Hanssen
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Von Mona Hanssen
| 28.07.2023 16:05 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 7 Minuten
Die Fans warten Stunden, um ihrem Idol Otto Waalkes zu begegnen und ein Autogramm oder eine Ottifanten-Zeichnung zu bekommen. Foto: Ortgies
Die Fans warten Stunden, um ihrem Idol Otto Waalkes zu begegnen und ein Autogramm oder eine Ottifanten-Zeichnung zu bekommen. Foto: Ortgies
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Er ist wieder in seiner Heimatstadt: Otto Waalkes hat eine Autogrammstunde im Otto-Huus gegeben. Ab 9.15 Uhr standen die ersten Super-Fans an.

Emden - „Er kommt, he kummt“, ist im Otto-Huus zu hören. Dann ist er tatsächlich da: Otto Waalkes. Zu seiner Autogrammstunde am Freitag ab 14 Uhr kommt der gebürtige Emder durch den Hintereingang in sein Museum geschlichen, während vor der Tür Hunderte Fans warten. Sie stehen die komplette Große Straße entlang und sogar bis in den Burggraben-Park hinein. „Wo sind die Geschenke?“, fragt Otto Waalkes mit weit geöffneten Augen.

"Holladihiti": Otto Waalkes ist nach drei Jahren coronabedingter Pause wieder im Emder Otto-Huus zur Autogrammstunde. Foto: Ortgies
"Holladihiti": Otto Waalkes ist nach drei Jahren coronabedingter Pause wieder im Emder Otto-Huus zur Autogrammstunde. Foto: Ortgies
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Emden: Otto Waalkes nimmt sich Zeit für seine Fans
28.07.2023

Vor einer Woche - genauer: am 22. Juli - ist der Komiker 75 Jahre alt geworden. Anders als noch vor fünf Jahren hatte er seinen Ehrentag aber nicht in Emden, sondern auf den Lofoten in Norwegen verbracht und entspannt geangelt. Zunächst stürmen die Journalisten auf den Emder Ehrenbürger. Mit leiser Stimme, gelegentlich einem seiner typischen Otto-Lachen und hier und da einem „Holladihiti“ beantwortet er geduldig die Fragen.

Die Journalisten haben einige Fragen für den Komiker Otto Waalkes. Er nimmt sich Zeit, fängt aber um Punkt 14 Uhr mit den Fans an. Foto: Ortgies
Die Journalisten haben einige Fragen für den Komiker Otto Waalkes. Er nimmt sich Zeit, fängt aber um Punkt 14 Uhr mit den Fans an. Foto: Ortgies

Otto: „Ich nehme mir die Zeit und die Stifte“

Dann aber, pünktlich um kurz vor 14 Uhr, klatscht Otto Waalkes in die Hände: „Kinder, wir wollen anfangen. Was ist denn los hier?“ Seine Fans drücken sich schon die Nase an den Schaufenster-Scheiben des Otto-Huus‘ platt. Überall sind Handys gezückt. Otto ist routiniert und wirkt gelassen, aber man merkt ihm auch an, dass er kein junger Mann mehr ist, der von Fan zu Fan hüpft. Die Sweat-Jacke hat er längst ausgezogen, es ist warm und voll in dem kleinen Verkaufsraum. Die riesigen Kameras der Reporter und die vielen Mikrofone sind auf den Wahl-Hamburger gerichtet. „Otto, guck mal“, wird öfter gerufen.

Hunderte Fans stehen rund um das Otto-Huus und warten auf ihren Star. Foto: Ortgies
Hunderte Fans stehen rund um das Otto-Huus und warten auf ihren Star. Foto: Ortgies

Dann: Endlich kommen die Fans rein. Das Management sorgt routiniert dafür, dass Otto nicht überrannt wird. Nacheinander dürfen die Otto-Anhänger, die zum Teil seit Stunden angestanden hatten, zu ihrem Idol. „Malst du mir einen Ottifanten mit deinem Namen drin?“, fragt ein kleiner Junge. Na klar, Otto Waalkes hat den Stift gezückt. Hier und da macht er ein Witzchen.

Hunderte Fans stehen die ganze Große Straße entlang in der Warteschlange. Sie führt sogar bis in den Burggraben-Park hinein. Foto: Ortgies
Hunderte Fans stehen die ganze Große Straße entlang in der Warteschlange. Sie führt sogar bis in den Burggraben-Park hinein. Foto: Ortgies

Ob er alle Fans schaffen wird, hatte zuvor ein Journalist gefragt. „Ich nehme mir die Zeit und die Stifte“, so der Komiker. Ein paar Stunden wird es wohl dauern. Drei Jahre lang war Otto nicht nach Emden gekommen für die sonst alljährliche Autogrammstunde. Corona hatte es unmöglich gemacht. „Ich bin aber oft hier, bei meiner Familie“, so Otto. Aber: Nun freue er sich natürlich, dass auch seine Fans wieder etwas von ihm haben in seiner Geburtsstadt Emden.

Otto Waalkes ist an diesem Freitag nach Emden gekommen. Foto: Ortgies
Otto Waalkes ist an diesem Freitag nach Emden gekommen. Foto: Ortgies

Die Super-Fans standen schon um 9.15 Uhr an

Bevor Otto Waalkes eingetroffen ist, haben wir uns schon in der Großen Straße umgehört - und mit denjenigen gesprochen, die als erstes in der Warteschlange standen. Für die Emderin Stefanie Bittner ist es eine Selbstverständlichkeit, sich für den Komiker einen Tag frei zu nehmen. Sie ist mit ihren Nichten Lara und Jana Stachowski auf dem ersten Platz der Warteschlange vor dem Otto-Huus am Delft. Schon um 9.15 Uhr stehen sie vor dem Eingang.

Die Emderin Stefanie Bittner ist mit ihren Nichten Lara (links) und Jana Stachowski schon um 9.15 Uhr beim Otto-Huus gewesen und hat es damit auf den ersten Platz der Warteschlange geschafft. Foto: Hanssen
Die Emderin Stefanie Bittner ist mit ihren Nichten Lara (links) und Jana Stachowski schon um 9.15 Uhr beim Otto-Huus gewesen und hat es damit auf den ersten Platz der Warteschlange geschafft. Foto: Hanssen

Natürlich wollen sie dem Komiker gratulieren, sagt Stefanie Bittner. Aber: Sie hat auch etwas Besonderes vor. Von ihrem letzten Treffen mit dem Emder Ehrenbürger hat sie ein Foto auf eine Wand-Uhr drucken lassen - und die möchte sie gerne von Otto Waalkes signiert haben. „Ich bin jedes Jahr hier“, sagt sie. „Ich war schon mal im Fernsehen“, sagt ihre zehnjährige Nichte Lara. Beim letzten Otto-Besuch wurde sie zusammen mit dem Komiker gefilmt. Ein Highlight. Schon dreimal hat sie in ihren jungen Jahren den 75-Jährigen getroffen. Und: „Wir haben alle Filme geguckt.“

Die Emderin Stefanie Bittner hat es geschafft: Ihre Wand-Uhr wurde von Otto signiert. Foto: Ortgies
Die Emderin Stefanie Bittner hat es geschafft: Ihre Wand-Uhr wurde von Otto signiert. Foto: Ortgies

Eine Wand-Uhr signieren? Da hat Tina Meyer aber Extremeres vor. Die Weeneranerin steht mit ihrer Tochter Julia an zweiter Stelle und trifft Otto Waalkes zum ersten Mal in ihrem Leben, obwohl sie schon seit ihrer frühen Kindheit ein großer Fan ist. „Es stand schon ewig ganz oben auf meiner To-Do-Liste“, sagt sie. „Ich bin super aufgeregt.“ Sie möchte auf jeden Fall ein Foto mit dem Komiker machen lassen, das sie dann später auf eine Leinwandtapete drucken lässt. Und: Das Autogramm soll als Tattoo auf ihrer Haut verewigt werden. „Sein Humor ist einfach mein Humor“, sagt sie über ihre große Begeisterung.

Tina Meyer ist mit ihrer Tochter Julia zu Otto gekommen. Die Weeneranerin möchte sich das Autogramm des Komikers tätowieren lassen. Foto: Hanssen
Tina Meyer ist mit ihrer Tochter Julia zu Otto gekommen. Die Weeneranerin möchte sich das Autogramm des Komikers tätowieren lassen. Foto: Hanssen

Wenn wir schon von Extrem-Fans sprechen: Um 4 Uhr ist das Mutter-Tochter-Duo in der Schlange dahinter losgefahren, nämlich aus Möckern (Sachsen-Anhalt) in der Nähe von Magdeburg. „Wir haben von der Autogrammstunde im Internet gelesen und uns spontan entschieden“, sagt Bianca Radke. Ihre Tochter Tamina ist ein absoluter Elefanten- und damit auch Ottifanten-Fan. Sie wünscht sich einen Ottifanten als Signierung für ihre Otto-Biografie.

Sie sind extra um 4 Uhr heute früh losgefahren, um Otto Waalkes zu treffen: Bianca Radke und Tochter Tamina. Foto: Hanssen
Sie sind extra um 4 Uhr heute früh losgefahren, um Otto Waalkes zu treffen: Bianca Radke und Tochter Tamina. Foto: Hanssen

Andrea Röben hatte aus Oldenburg einen deutlich weniger weiten Weg. Sie steht ebenfalls ganz weit vorne und ist vorbereitet. Für ihren Sohn, der in diesem Jahr 30 geworden und ein großer Otto-Fan ist, will sie eine Leinwand von Otto signieren und bemalen lassen. Ihr gefällt Ottos Humor - und auch Ostfriesland.

Andrea Röben kommt aus Oldenburg und hat eine besondere Otto-Idee für ihren Sohn. Foto: Hanssen
Andrea Röben kommt aus Oldenburg und hat eine besondere Otto-Idee für ihren Sohn. Foto: Hanssen

Hardy Wieferink steht mit seinen beiden Kindern Mattis und Lina an. Sie kommen aus Nordhorn und machen gerade Urlaub in Bensersiel. Vor zehn Jahren hat er Otto Waalkes schon mal beim Otto-Huus getroffen. Damals hat er sich auch eine Otto-Münze von dem Automaten vor dem Museum drucken lassen - und die hat er jetzt natürlich dabei. Ottos erster Film war sein erster Kinofilm, sagt der Nordhorner. „Wir haben eigentlich alles geguckt“, sagt seine Tochter Lina.

Hardy Wieferink aus Nordhorn (hinter Otto) macht gerade mit seiner Familie Urlaub in Bensersiel. Seine Kinder Lina (neben Otto) und Mattis (vorne) haben ihn gerne mit zu Otto begleitet. Foto: Ortgies
Hardy Wieferink aus Nordhorn (hinter Otto) macht gerade mit seiner Familie Urlaub in Bensersiel. Seine Kinder Lina (neben Otto) und Mattis (vorne) haben ihn gerne mit zu Otto begleitet. Foto: Ortgies

In der Schlange geht es nicht nur außer-ostfriesisch, sondern sogar international zu. Ein Schweizer Ehepaar hat es ziemlich weit nach vorne in der Warteschlange geschafft. „Ich komme seit 15 Jahren zum Urlaub her“, sagt die Frau. Aktuell sind sie in Norddeich. Im Otto-Huus haben sie sich schon eingedeckt: mit einer Kappe und einem Toaster.

Ein Ehepaar aus der Schweiz macht gerade Urlaub in Ostfriesland - und musste natürlich auch Otto besuchen. Foto: Hanssen
Ein Ehepaar aus der Schweiz macht gerade Urlaub in Ostfriesland - und musste natürlich auch Otto besuchen. Foto: Hanssen

Die gebürtige Berlinerin Janin Severings steht mit ihrem Mann und ihren drei Kindern an. Jeden Besuch aus Berlin in ihrer aktuellen Heimatstadt Emden bringt sie zum Otto-Huus, sagt sie. „Wir haben Otto hier schon gesehen, aber auch mal privat in Leer getroffen“, sagt Johann Severings. Der Komiker war sofort bereit, ein Foto mit sich machen zu lassen und war sehr aufgeschlossen und nett, sagt er. Der jüngste Fan in dieser Warteschlange könnte Sohn Nolan sein. Er ist zehn Monate alt. Mit dabei sind auch seine Brüder Marlon und Norman.

Janin und Johann Severings sind mit ihren Söhnen Marlon, Nolan und Norman ziemlich weit vorne in der Warteschlange. Foto: Hanssen
Janin und Johann Severings sind mit ihren Söhnen Marlon, Nolan und Norman ziemlich weit vorne in der Warteschlange. Foto: Hanssen

Ein Mutter-Sohn-Gespann steht gegen 11.40 Uhr fast an letzter Stelle der Warteschlange. Sie kommen aus Luxemburg. Durch Zufall hatten sie das Schild vor dem Otto-Huus gesehen, das auf die Autogrammstunde hingewiesen hatte. Sie machen aktuell Urlaub in Norden und der Krummhörn. „Wir lieben die Nordsee“, schwärmen sie. Zu Otto gehört Ostfriesland, der Pilsumer Leuchtturm und natürlich Emden, wissen sie. In Luxemburg waren und sind die Filme und Fernseh-Formate des Komikers immer gelaufen.

Um 14 Uhr will Otto Waalkes für eine Autogrammstunde in Emden sein. Schon früh ist die Schlange lang. Foto: Ortgies
Um 14 Uhr will Otto Waalkes für eine Autogrammstunde in Emden sein. Schon früh ist die Schlange lang. Foto: Ortgies

In dem Moment an letzter Stelle der langen Warteschlange, die da schon bis zur Mitte der Großen Straße reicht, stehen Nadine und Richard Goosmann. Sie sind mit dem Zug aus Norden angereist - und haben ebenfalls Großes mit Otto Waalkes vor. Zum einen möchte Richard Goosmann sich Ottos Autogramm auf den rechten Arm tätowieren lassen. „Den Termin habe ich Dienstag“, sagt er. Als er seinem Tätowierer von der Idee erzählt hat, hat der nur gemeint: „Oh, das tätowiere ich öfter, ich habe Vorlagen hier.“ Aber: „Es ist doch persönlich, sich das Autogramm selbst hier abgeholt zu haben“, sagt der Norder.

Nadine und Richard Goosmann werden Otto Waalkes das erste Mal treffen. Richard Goosmann plant, sich das Autogramm des Komikers auf den Arm tätowieren zu lassen. Einen Termin hat er schon. Foto: Hanssen
Nadine und Richard Goosmann werden Otto Waalkes das erste Mal treffen. Richard Goosmann plant, sich das Autogramm des Komikers auf den Arm tätowieren zu lassen. Einen Termin hat er schon. Foto: Hanssen

Für beide ist der Komiker eine wichtige Instanz in ihrem Leben. „Wir hatten beide eine schwere Kindheit und Otto hat uns dadurch geholfen“, sagt Nadine Goosmann. Inspiriert von Ottos Texten hat Richard Goosmann ein Gedichtband geschrieben, das er Waalkes an diesem Tag auch schenken möchte.

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