Frühstück in Aurich Weinfest mal ganz ohne Wein


Das Frühstück ist seit zehn Jahren fester Bestandteil des Auricher Wein- und Gourmetfests. Es ist beliebt. „Ich hätte locker 200 oder 300 Karten mehr verkaufen können“, sagt Ausrichter Jens Coordes.
Aurich - 280 Liter Kaffee, 80 Liter Orangensaft, kein Wein: Das Wein- und Gourmetfest in Aurich zeigt sich am Sonnabendvormittag von seiner nicht alkoholischen Seite. 400 Menschen sind zum Weinfest-Frühstück auf dem Marktplatz gekommen. Ausverkauft. „Ich hätte locker 200 oder 300 Karten mehr verkaufen können“, sagt Jens Coordes, Inhaber des gleichnamigen E-Centers. „Aber irgendwann kann eine gute Sache schiefgehen, wenn sie zu groß wird. Wir sind keine Caterer, wir sind Kaufleute.“ Die jetzige Größe sei genau richtig. Ansonsten bräuchte man mehr Personal und mehr Technik. Den Erlös des Frühstücks spendet der Kaufmann für wohltätige Zwecke.

Bereits seit 6 Uhr ist Coordes auf dem Marktplatz. Der 54-Jährige hat die Lieferung koordiniert und einen Mustertisch eingedeckt, damit sein zehnköpfiges Team ab 7 Uhr freie Bahn hat und loslegen kann: Tische decken, Kaffeemaschinen anwerfen, Portionen vorbereiten. Die Zutaten werden von der Bäckerei Lorenz geliefert. Jedes Frühstück besteht aus zwei Brötchen, zwei Scheiben Schwarzbrot, drei Stück Butter, je zwei Scheiben Wurst und Käse, Konfitüre, Nutella, einem gekochten Ei und Quarkspeise. Mehr als genug zum Sattwerden. „Das ist der Hammer“, sagt Elke Trettin-Kardelke. Die Auricherin ist mit ihrem Mann Peter Kardelke zum ersten Mal dabei. Das Ehepaar hat mit Glück am Freitag noch zwei Karten ergattert. Nächstes Jahr wollen die beiden wiederkommen.
Sonderwünsche werden erfüllt
Die Gäste müssen zunächst Schlange stehen, um am Ausgabestand beim Kugelbrunnen die fertig konfektionierten Teller in Empfang zu nehmen. Auch Sonderwünsche werden erfüllt. „Eine Kundin sagte, dass sie nur Dinkelbrötchen verträgt“, sagt Coordes. „Da gehen wir ganz spontan zum Bäcker und holen Dinkelbrötchen.“

Die langen Tische sind mit Kaffeebechern, Gläsern und Besteck eingedeckt. Kaffeekannen und Saftfläschchen werden vom Personal an die Tische gebracht. Schon um diese Uhrzeit brennt die Sonne gnadenlos auf den Marktplatz. Daher ziehen einige Gäste mit ihren Tellern an ein schattiges Plätzchen unterm Zeltdach um. Das Stimmengewirr angeregter Unterhaltungen schallt über den Marktplatz, im Hintergrund Gesang und Gitarrenmusik von Helge Plavenieks.
Nur ein paar Piccoloflaschen
Das Publikum sei ein ähnliches wie beim Weinfest selbst, sagt Coordes. Viele der Frühstücksgäste seien am Vorabend ebenfalls da gewesen, um Wein zu trinken. „Wir haben ziemlich viele Wiederholungstäter.“ Theoretisch könnte man auf dem Marktplatz auch zum Frühstück mit Wein anstoßen. Die Stände der Winzer sind seit 10 Uhr geöffnet Doch bis auf einzelne Piccoloflaschen bleibt die Frühstückstafel alkoholfrei.
Die Idee zum Weinfest-Frühstück, das es seit rund zehn Jahren gibt, stamme von ihm, sagt Coordes. „Es ist eine lieb gewonnene Tradition“, findet Udo Hippen, Vorsitzender des Kaufmännischen Vereins Aurich. Außerdem profitiere der Einzelhandel, da die meisten Frühstücksgäste einen Einkaufsbummel dranhängten. Unterdessen beginnt Coordes′ Team mit dem Abräumen der Tische. Schon bald werden an diesen Tischen wieder Weingläser erklingen.Das 17. Wein- und Gourmetfest in Aurich hat begonnen
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