446. Schützenfest der Compagnie Esens ist im Ausnahmezustand

Susanne Ullrich
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Von Susanne Ullrich
| 09.07.2023 12:09 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Frank Bohlen (von links) feierte seinen Junggesellenabschied am Sonnabend in Esens. Moralisch unterstützt wurde er dabei auch Dirk Wilken und Manuel Geiken. Denn Bohlen hatte einige schwierige Aufgaben zu meistern. Foto: Ullrich
Frank Bohlen (von links) feierte seinen Junggesellenabschied am Sonnabend in Esens. Moralisch unterstützt wurde er dabei auch Dirk Wilken und Manuel Geiken. Denn Bohlen hatte einige schwierige Aufgaben zu meistern. Foto: Ullrich
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Das Esenser Schützenfest hat wieder einmal alles: warmes Wetter, heiße Rhythmen und eine bombastische Stimmung. Tausende drängen sich auf dem Festplatz, in den Zelten ‒ oder suchen den Nervenkitzel.

Esens - Wenn die Compagnie Esens Schützenfest feiert, lassen sich viele Ostfriesen nicht zweimal bitten: Am Sonnabend, dem Tag mit dem traditionell größten Besucherandrang, füllte sich der Festplatz in den Abendstunden zusehends. Hier tummelten sich viele gut gelaunte Gäste. Sie probierten sich quer durch das gastronomische Angebot der Schausteller, suchten den Nervenkitzel in den teils bis zu 40 Meter hohen Fahrgeschäften oder waren in Gespräche vertieft. Mit kühlen Getränken in der Hand trotzen sie den heißen Temperaturen.

Mit einem Malibu-Maracuja-Cocktail in der Hand und einem guten Blick auf vorbeischlenderndes Partyvolk ließ es sich für Sarah Blecher (von links), Sabrina Lang und Stefan Knutas gut aushalten. Foto: Ullrich
Mit einem Malibu-Maracuja-Cocktail in der Hand und einem guten Blick auf vorbeischlenderndes Partyvolk ließ es sich für Sarah Blecher (von links), Sabrina Lang und Stefan Knutas gut aushalten. Foto: Ullrich
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Schützenfest Esens 2023
09.07.2023

Die Wahl der Esenserinnen Sarah Blecher und Sabrina Lang sowie ihrem Begleiter Stefan Knutas fiel auf einen sommerlichen Cocktail, einen Malibu Maracuja. „Lecker“, so das Fazit der Frauen. Für Esenser wie sie ist dieses Fest Pflichtprogramm. Manchen sieht man ihre Begeisterung auf den ersten Blick an. Nicht nur Ludwig und Sybille haben sich extra T-Shirts drucken lassen. Auf denen des Paares steht „Hier steppt der Bär“. Auf anderen Kreationen sind die Bären los. Der Bär als Wappentier der Stadt ist am langen Wochenende das präsenteste Tier: Auf seinem Rücken werden sogar Getränke serviert. Er schultert einen Stehtisch.

Wann immer die Compagnie samt Begleitung, hier die Musiker der Lustigen Egerländer, auftauchen, werden die Smartphones gezückt. Foto: Ullrich
Wann immer die Compagnie samt Begleitung, hier die Musiker der Lustigen Egerländer, auftauchen, werden die Smartphones gezückt. Foto: Ullrich

Schützenfest geht noch bis Dienstag weiter

Die Mitglieder der Compagnie lassen im Festzelt ihre Traditionen hochleben. Sie feiern das Ende der Regentschaft ihrer Majestät Eibo Menssen und ehren langjährige Mitglieder. Partybands und DJs liefern den passenden musikalischen Rahmen für diesen Abend, der hier langsam in eine lange Nacht übergeht. Gut so, meint Taxifahrer Johann Bents. „Das macht Spaß“, sagt er über die Touren, die er bereits hinter sich hat und die vielen, die noch folgen werden. „Die meisten Fahrgäste machen Spaß“, setzt er erklärend hinzu. Er arbeite gern alle fünf Schützenfestnächte. „Für Esens ist das Ausnahmezustand.“ Und wenn er am frühen Sonntagmorgen gegen 5 oder 6 Uhr die letzten Nachzügler nach Hause bringt, tue er das noch immer gerne. Auch Rettungssanitäter Henning Dehns ist jeden Tag hier. „Bisher ist alles ruhig“, sagt er auf Nachfrage.

Hoch über den Köpfen der Festbesucher, in etwa 40 Metern Höhe, suchten Mutige den Nervenkitzel. Foto: Ullrich
Hoch über den Köpfen der Festbesucher, in etwa 40 Metern Höhe, suchten Mutige den Nervenkitzel. Foto: Ullrich

So sei es schon zum Auftakt des Festes gewesen, berichtet Compagniechef Ottmar Dirksen. „Der Freitagabend war sehr harmonisch.“ Und es sei mehr los gewesen als in den Vorjahren, ergänzt Vorstandsmitglied Frank Lühring. Bis zu 100.000 Besucher kommen in guten Jahren zusammen, schätzt die Compagnie. Eins ist klar: „Die Stimmung ist gut – In Esens ist die Stimmung immer gut“, unterstreicht Jessica Ehlers. Die steht in der Schmalzkuchenbäckerei Hinrichs aus Großefehn am Tresen. Auch die von Frank Bohlen ist glänzend. Und der muss skurrile Dinge wie ein nicht mehr ganz so tiefgekühltes Suppenhuhn verkaufen. Der angehende Bräutigam ist im rosa Tutu, mit Bauchladen und einem Dutzend Freunden unterwegs und feiert seinen Junggesellenabschied.

Das Esenser Schützenfest ist allerdings noch längst nicht zu Ende: Am Montag wird am Nachmittag der neue Schützenkönig bekanntgegeben und anschließend gebührend gefeiert. Der Dienstag klingt mit Kinderprogramm und Feuerwerk aus.

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