Rückblick auf 1948 Retter erinnern an Inseln in „Eisnot“

| 28.02.2023 19:16 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Eine ähnliche Situation wie 1948 gab es auch wenige Jahre später: Die Seenotretter brachten den vom Eis eingeschlossenen Insulanern Proviant. Foto: DGzRS-Archiv/H. Gleitsmann
Eine ähnliche Situation wie 1948 gab es auch wenige Jahre später: Die Seenotretter brachten den vom Eis eingeschlossenen Insulanern Proviant. Foto: DGzRS-Archiv/H. Gleitsmann
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Ende Februar 1948 war das Wattenmeer vereist. Für viele Insulaner war das eine harte Zeit – aber sie bekamen Hilfe.

Ostfriesland - Vor fast genau 75 Jahren war das Wattenmeer so stark vereist, dass der normale Schiffsverkehr zum Erliegen kam. Daran erinnert die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). In einer Mitteilung bezieht sie sich auf den Jahresbericht von 1948, der vom „Eisnotdienst“ der Seenotretter zu den Inseln erzählt. Zwischen dem 21. und 26. Februar des Jahres waren sie oftmals die einzige Verbindung zum Festland. Das Motorrettungsboot der Station Langeoog arbeitete sich immer wieder durch aufgetürmte Eisschollen und beförderte Passagiere, Post sowie Proviant. Die Schifffahrt war zum Erliegen gekommen, die Versorgung der Insel gefährdet.

Die Gemeinde bat die Seenotretter um Hilfe und diese unterstützten laut DGzRS so gut es ging: Die dreiköpfige Besatzung des Motorrettungsbootes nahm den „Eisnotdienst“ auf – war häufig vom Tagesanbruch bis zum Dunkelwerden unterwegs. Teilweise wurde das Boot bei stürmischem Ostwind und Frost durch Treibeis so stark behindert, dass es zwölf Stunden für den Weg zum Festland und zurück benötigte.

Auch Wangerooge und Norderney waren abgeschnitten

Am 25. Februar 1948 etwa lief das Boot um 8 Uhr aus dem Hafen aus, transportierte 142 Personen ans Festland und kehrte um 16 Uhr zurück. Einen Tag später wurden 42 Personen, Post und Milch zwischen Langeoog und Bensersiel befördert – das dauerte sechseinhalb Stunden.

Auch Wangerooge war durch die Frostperiode in der zweiten Hälfte des Februars in „Eisnot“ gekommen, so dass die DGzRS-Station einsprang. Die Bedingungen für die Versorgung der Insel waren ähnlich wie für Langeoog. Hinzu kam am 27. Februar die Rettung eines Motorseglers. Die „Auguste“ aus Brake musste durchs Eis in den Wangerooger Hafen gelotst werden. Auch auf Norderney halfen die Seenotretter nach Angaben der DGzRS wiederholte Male bei der Versorgung der Insulaner. Erst mit einem Wetterumschwung und abnehmendem Treibeis konnte der „Eisnotdienst“ für die Inseln eingestellt werden.

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