Ermittlungen

Polizei warnt: Schockanrufe nehmen im Kreis Leer wieder zu

| 28.04.2022 19:11 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Die Polizei warnt vor Schockanrufen. Symbolfoto: Archiv
Die Polizei warnt vor Schockanrufen. Symbolfoto: Archiv
Artikel teilen:

Die Täter rufen an, geben sich als Kinder der Bewohner aus und gaukeln einen selbstverschuldeten, schweren Unfall vor: Mit den sogenannten Schockanrufen wollen sie Geld erbeuten – auch im Kreis Leer.

Landkreis Leer - Im Bereich der Polizeiinspektion Leer/Emden hat es in jüngster Zeit wieder mehrere sogenannte Schockanrufe gegeben. Das teilen die Beamten mit. „Die Schockanrufe zeichnen sich dadurch aus, dass die Geschädigten am Telefon durch Betrüger in Panik versetzt werden sollen, um diese anschließend zur Zahlung von angeblichen Kautionen zu bewegen“, erläutert die Polizei. Meistens würden schwere Unfälle von nahestehenden Angehörigen vorgeschoben.

Am Mittwoch wurde gegen 11.20 Uhr ein Ehepaar aus Leer angerufen. Die Täter behaupteten, dass deren Tochter einen tödlichen Unfall verursacht habe und nur die Zahlung von 100.000 Euro könnte die sofortige Inhaftierung vermeiden. „Ein Rückruf bei der Familie klärte den Betrug dann auf“, teilen duie Beamten weiter mit.

Weinende Frau am Telefon

Ähnlich verlief ein Anruf bei einer Deternerin. Dort war eine weinende Frau am Telefon, die sich als Tochter der Frau ausgab und berichtete, dass sie nach einem schweren, selbst verursachten Unfall eine Kaution von 95.000 Euro beibringen müsste. Obwohl die Deternerin durch diesen Anruf schwer geschockt gewesen sei, sei es ihr gelungen, ihre Tochter zu kontaktieren, so die Beamten. Dadurch habe sie von dem Betrug erfahren.

„Die Polizei weiß um den Umstand der Schwere der Anrufe und das diese, wie von den Tätern gewollt, Panik und große Angst auslösen können“, teilen die Beamten weiter mit. Es wird dennoch dringend empfohlen, nach diesen Anrufen umgehend Kontakt zu Familienmitgliedern aufzunehmen oder sich im Zweifelsfall bei der örtlichen Polizei zu melden, um den Beamten den Fall zu schildern.

Zudem weist die Polizei darauf hin, dass auch nach schweren Unfällen die Verursacher nicht sofort in eine Justizvollzugsanstalt gebracht werden. Außerdem würden deutsche Beamten keine Kautionen fordern. „Die Täter bedienen sich hier an einer Thematik, die Kriminalserien aus den USA entnommen wurde, aber mit der hiesigen Realität nicht in Einklang steht“, schreibt die Polizeiinspektion Leer/Emden in ihrer Mitteilung.

Ähnliche Artikel