„Ein Herz für Ostfriesland“
Mehr als 300.000 Euro in nicht einmal vier Wochen gespendet
Mit Stand von Montagmorgen sind auf dem Konto von „Ein Herz für Ostfriesland“ 301.199,17 Euro für Menschen aus der Ukraine eingegangen. So geht das Hilfswerk mit dem Geld der Leserinnen und Leser um.
Ostfriesland - An diesem Montag war es so weit: Auf dem Spendenkonto für geflüchtete Menschen aus der Ukraine wurde die 300.000-Euro-Marke geknackt. „Der totale Wahnsinn“, freute sich Uwe Boden, Geschäftsführer von „Ein Herz für Ostfriesland“. Damit meint er nicht nur die Summe, sondern auch den Zeitraum, in dem das Geld zusammengekommen ist. Das gemeinsame Hilfswerk von Ostfriesen-Zeitung, Ostfriesischen Nachrichten und General-Anzeiger hatte die Spendenaktion am 1. März gestartet – in nicht einmal vier Wochen haben die Leserinnen und Leser also diesen gewaltigen Betrag überwiesen.
Von der großen Hilfsbereitschaft zeigte Uwe Boden sich einmal mehr überwältigt. Jetzt stehe man vor der Herausforderung, in Zusammenarbeit mit Organisationen aus der Region konkrete Projekte auszuwählen, um den geflüchteten Ukrainern zu helfen, die nach Ostfriesland gekommen sind – und die noch kommen werden. Für diese Woche hat „Ein Herz für Ostfriesland“ daher Vertreter mit Erfahrung in der Flüchtlingsarbeit zu einem ersten Gespräch eingeladen. Man sei sich der Verantwortung bewusst, die mit der enormen Spendensumme verbunden sei. Aktionismus müsse vermieden werden, so Uwe Boden. Es gehe jetzt darum, nachhaltige Wege zu finden, den Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, das Ankommen in Ostfriesland zu erleichtern.
„Müssen unbürokratisch helfen“
„Gleichzeitig müssen wir unbürokratisch helfen“, so der Geschäftsführer des Hilfswerks weiter. Deswegen fördert „Ein Herz für Ostfriesland“ weiterhin auch kleinere Initiativen. Ein Beispiel ist der Hilfstransport des SV Eintracht Ihlow. 1000 Euro aus dem Spendentopf sollen helfen, Babynahrung, Windeln, Erste-Hilfe-Pakete und anderes mehr zu beschaffen. Der Verein will diese dringend benötigten Sachspenden in das ukrainische Grenzgebiet bringen, um damit den Menschen zu helfen, die noch auf der Flucht sind. Weitere 1500 Euro gibt „Ein Herz für Ostfriesland“ an Halyna Yatsyshyn vom Familienzentrum Aurich, die damit unter anderem Medikamente und Schlafsäcke für die Menschen in ihrer Heimat besorgen möchte. Die Flüchtlingshilfe Aurich erhält 1000 Euro für die Unterstützung der Menschen, die auf privatem Weg in den Kreis Aurich gekommen sind. Sie bekommen erst finanzielle Leistungen, wenn sie bei den Behörden registriert sind. Das Geld aus der „Ein Herz für Ostfriesland“-Kasse hilft dabei, in den ersten Tagen dringend benötigte Medikamente und Hygieneartikel zu kaufen.
Ebenfalls 1000 Euro gehen an den Flüchtlingsstützpunkt der Gemeinde Ostrhauderfehn. Hier sollen unter anderem Bilderwörterbücher angeschafft werden, die den Ukrainern in der ersten Zeit bei der Verständigung hilfreich sein können. Über weitere Projekte, die von „Ein Herz für Ostfriesland“ mit den Spenden unterstützt werden können, hält die Redaktion die Leserinnen und Leser auf dem Laufenden. Wichtig ist allerdings: Bitten um Geld, die nicht aus der Region stammen, können nicht berücksichtig werden. Privatleute, die finanzielle Unterstützung beispielsweise für bei ihnen untergebrachte Flüchtlinge benötigen, werden gebeten, sich an die Organisationen und Behörden vor Ort zu wenden. Eine Übersicht über solche Anlaufstellen gibt es unter link.zgo.de/Ukrainehilfe.
So können Sie spenden
Wer ukrainischen Kriegsflüchtlingen helfen möchte, kann das mit einer Überweisung an „Ein Herz für Ostfriesland“ mit der IBAN DE 94 2856 2297 0414 5372 02 (Raiffeisen-Volksbank, Aurich) tun. Bitte geben Sie das Stichwort „Ukraine“ an. Wer nicht möchte, dass sein Name veröffentlicht wird, vermerke das bitte. Eine Spende ist auch per PayPal möglich.
Jeder gespendete Euro wird gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung gestellt, die sich um ukrainische Kriegsflüchtlinge kümmern. Es gibt keine Abzüge, die Verwaltungskosten trägt die ZGO. Bei Beträgen ab 199 Euro kann per E-Mail an info@einherzfuerostfriesland.de eine Spendenquittung beantragt werden.
„Ein Herz für Ostfriesland“ sucht derweil weiterhin gemeinnützige Vereine und Organisationen, die das Hilfswerk unterstützen kann. Senden Sie uns Ihre Vorschläge gern per E-Mail an die Adresse info@einherzfuerostfriesland.de. Es sind bereits einige Vorschläge eingetroffen, die vom Beirat des Hilfswerks gesichtet werden.